Mit dem Auto auf die Insel – ein Campingtrip nach Mallorca
Mallorca ist mit Sicherheit eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Jedes Jahr werden Rekorde in Bezug auf die Anzahl der Touristen neu gebrochen. Im Jahr 2024 waren allein im Juli mehr als 2,5 Mio. Urlauber und Urlauberinnen auf der spanischen Insel. Viele reisen per Flugzeug oder Kreuzfahrtschiff an, um Zeit zu sparen oder sich bereits auf dem Weg ans Ziel zu entspannen. Dass aber auch ein Trip mit dem Auto nicht nur abenteuerlich, sondern auch bequem sein kann, wollen wir in diesem Beitrag beleuchten, und erörtern, wie man mit dem Auto am besten auf die Insel kommt, die schönsten Orte, die noch nicht überfüllt sind, findet und wie man das Auto für eine solche Reise vorbereiten sollte.
Der erste Schritt – Planung der Reiseroute und des Budgets
Hat man den Entschluss gefasst, mit dem Auto nach Mallorca zu reisen, dann gibt es aus Deutschland mehrere Routen, die zur Fähre im Hafen von Barcelona führen. Startet man aus dem Norden Deutschlands, dann führt der kürzeste Weg durch Luxemburg und Frankreich über die spanische Grenze bis nach Barcelona. Kommt man vom Süden der Republik, dann ist der Weg über Mulhouse durch Frankreich und zur spanischen Grenze in Le Perthus zu empfehlen. Was man definitiv berücksichtigen sollte, sind die Mautgebühren für die Nutzung der französischen und spanischen Autobahnen.
Die Einplanung dieser Kosten gehören in die Budgetplanung für die Reise und schlagen in Frankreich mit ungefähr 9 Euro pro 100 km Autobahn und in Spanien mit ca. 8 Euro pro 100 km Autobahn zu Buche. Außerdem ist es wichtig, die neue Regelung für Reifen ab 2024 zu beachten, denn abhängig von der Jahreszeit in der man unterwegs ist, besteht eine Pflicht, gewisse Markierungen auf den Reifen zu haben. Seit dem 01.10.2024 müssen Winterreifen mit dem Alpine-Symbol ausgezeichnet sein, um als Winter- bzw. Allwetterreifen anerkannt zu werden.
Der zweite Schritt – Vorbereitung des Fahrzeugs für die Reise
Neben einer ordentlichen Routen- und Kostenplanung gehört ein gründlicher Fahrzeugcheck zu den Reisevorbereitungen, die man vor solch einer langen Fahrt unbedingt treffen sollte. Das Auto muss in einem tadellosen Zustand sein, um der Person hinter dem Steuer und den Fahrzeuginsassen die bestmögliche Sicherheit und den höchsten Komfort bieten zu können. Zur ordnungsgemäßen Vorbereitung gehört die Überprüfung und das Nachfüllen aller erforderlichen Betriebsflüssigkeiten wie Motoröl, Getriebeöl, Kühlwasser, Bremsflüssigkeit und Scheibenwischwasser. Außerdem sollten sicherheitsrelevante Bauteile, wie die Bremsscheiben und Bremsbeläge auf Tadellosigkeit untersucht werden, denn gerade auf einer vergleichsweise langen Fahrt und bei schwerer Beladung ist es wichtig, dass der Zustand der Bremsscheiben einwandfrei ist, um sichere Bremsmanöver auf den Autobahnen und bei hohen Geschwindigkeiten zu gewährleisten.
Plant man, das Auto zum Campen zu nutzen, dann sollte man wichtiges Equipment wie Schlafsäcke, klappbare Stühle, Müllsäcke, Isomatten und einen Gaskocher oder eine batteriebetriebene Kochplatte nicht vergessen. Möchte man extra viel Platz und Bequemlichkeit, empfiehlt sich ein Vor-, Dach- oder Heckzelt, welches am Auto angebracht wird und das Fahrzeug in ein komfortables Wohnmobil verwandelt.
Der dritte Schritt – Fahrzeugtransport auf die Insel
Die beiden Fährhäfen in Alcudia und Palma werden jeden Tag mehrfach von Fähren vom Festland angesteuert. Aus Spanien kann man sein Auto auf eine Fähre in Valencia, Ciutadella, Barcelona, Ibiza, Formentera oder Denia laden und sicher zu einem der beiden Häfen auf Mallorca schiffen lassen. Die Dauer der Fahrt variiert nach Betreiber und Route, als Beispiel benötigt eine Schnellfähre von Barcelona nach Alcudia zwischen 3,5 und 5,5 Stunden, während eine konventionelle Fähre ungefähr 6 bis 8 Stunden braucht. Preislich gibt es auch Unterschiede, abhängig vom gewählten Anbieter, dem Abfahrtsort, der Reisesaison, der Art des Fahrzeugs und der Route. Grob geschätzt sollte man mit ca. 100–200 € in der Nebensaison rechnen und 200–350 € in der Hauptsaison. Möchte man sich für die Reise eine bequeme Kabine auf der Fähre buchen, kommen diese Kosten natürlich noch hinzu. Es lohnt sich, den Platz auf der Fähre früh zu buchen, denn oftmals gibt es Frühbucherrabatte oder Sonderangebote, die die genannten Preise untertreffen.
Der letzte Schritt – Den Urlaub in vollen Zügen genießen
Ist man dann endlich sicher und ausgeruht auf der Insel angekommen, kann der Urlaub losgehen. Für Abenteuerlustige und die, die Mallorca gerne etwas abseits des Touristentrubels erleben möchten, empfiehlt sich ein Reisezeitpunkt zwischen Ende April bis Ende Mai sowie in der letzten Septemberhälfte. Zu diesen Zeiten ist es bereits warm und die Wassertemperaturen laden zum Schwimmen ein, ohne, dass die Strände überfüllt sind. Unentdeckte und vom Tourismus noch nicht komplett vereinnahmte Gebiete lassen sich am besten zu Fuß und per Wanderung erkunden. Hat man seine eigene Ausrüstung nicht dabei, kann man sich diese bei einem der Anbieter auf der Insel mieten, die Kosten für den Verleih der Wanderausrüstung halten sich dabei in Grenzen und trüben den Spaß einer Erkundungstour nicht. Natürlich kann man auch auf dem Wasser eine Menge Spaß haben und mit dem Kajak oder einem Stand-Up-Paddle-Board eine andere Seite von Mallorca genießen. Wie man sich auch entscheidet, das milde, mediterrane Klima, die gute Infrastruktur und nicht zuletzt die wunderschönen Buchten und Strände lassen den Urlaub auf Mallorca zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
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